Nach 2.5 Jahren und insgesamt 7 Telefonanrufen hat es endlich geklappt! Der Graf, erneut von einem Kumpanen begleitet, hat einen der begehrten Tische im Gasthof Ochsen in Feldberg bekommen. Am Freitagabend sind wir mit viel Hunger und Durst eingekehrt und haben ausgiebig an einem köstlichen Wildmenu gelabt. Das Warten hat sich gelohnt, liebe Freunde!
Die Landschaft, das Ambiente, die köstlichen Speisen, die Bewirtung – bei unserem Besuch im Gasthof Ochsen in Feldberg hat einfach alles gepasst. Ein Besuch hier wird streng empfohlen!
Der Ochsen ist eines der Historischen Gasthäuser in Baden und wird vom entsprechenden Internetportal gar als «Institution im Markgräflerland» bezeichnet. Es ist ein wunderschönes und gepflegtes Hofgut mit ausgiebig mit Blumen geschmückten Fenstern.
Das Örtchen Feldberg liegt zwischen sanften Hügeln und üppig bewachsenen Weinbergen eingebettet. Es könnte ein Gemälde sein, die Landschaft hier ist traumhaft.
Der Graf und sein Kumpane betreten die heimelige Gaststube und nehmen am Tisch platz. Sofort werden wir von einer freundlichen und in traditioneller badischer Tracht gekleideten Kellnerin begrüsst, die uns gleich mal zwei grosse Bier zu Tische trägt. Was für eine Wohltat, wir sind durstig.
In den vergangenen 2.5 Jahren versuchte der Graf hier wieder und wieder einen Tisch zu kriegen. Doch der Ruf des Ochsens reicht weit in die Welt und die Plätze sind begehrt und auf Wochen oder Monate hinaus ausgebucht. Beim kurzen Schwatz mit dem Wirt stellt sich heraus, dass 7 Reservierungsversuche gar nicht so viel sind, andere hätten es 40 Mal versucht, bis es endlich geklappt hat.
Beim Blick in die Karte müssen wir nicht lange überlegen. Küchenchef Hans Adam präsentiert drei verschiedene Menus, wovon es uns die Nummer 3 angetan hat:
- Appetizer: Zanderterrine mit Wildkräutersalat
- Vorspeise: Steinbuttfilet auf Blattspinat mit Weissweinsauce
- Hauptgang: Hirschkalbsrücken mit Bimi-Brokkoli, Steinpilzen und Kroketten
- Dessert: Haselnuss-Schokoladenmoussetörtchen mit Pfirsichsorbet
Zum Appetizer und zur Vorspeise schlürfen wir einen köstlichen kühlen Gutedel, der hier an den Hängen im Markgräflerland gereift ist und winifiziert wurde.
Nun folgt der Hauptgang: Der Hirschkalbsrücken mit Steinpilzen und Kroketten. Als Weinbegleitung lassen wir uns je ein Viertele Spätburgunder dazu servieren.
Das Fleisch ist ein kulinarischer Traum. Aussen scharf angebraten, im Inneren noch zart rosa. Beim Biss fühlt es sich an wie ein Stück Butter, es ist zart und saftig und komplett homogen in der Konsistenz. Der Bimi-Brokkoli ist knackig, die Kroketten aussen schön kross und im Inneren herrlich cremig! Dazu die leckeren Steinpilze, die das Menu super ergänzen.
Wie immer im Schwarzwald wird die Sauce im separaten Schälchen serviert, sodass wir die Kroketten auch ordentlich in Sauce baden können. Wir ziehen die Schlemmerei in die Länge, geniessen jeden Bissen und lassen es uns nicht nehmen, nochmals eine zweite Schüssel dieser herrlichen Kroketten servieren zu lassen.
Bevor das Dessert kommt, stehen wir kurz auf, vertreten die Beine und werfen einen Blick in den wunderschönen Innenhof.
Das Dessert setzt unserem Gasterlebnis einen fulminanten Schlusspunkt: Das Haselnuss-Schokoladenmoussetörtchen ist eine gelungene Kombination aus haselnussigem Biss und voller, moussiger Sänfte, dazu das fruchtig-kühle Pfirsichsorbet.
Mit vollem Bauch und wohligem Geist ziehen wir von dannen, nachdem wir die Rechnung beglichen und den wunderbaren Service mit einem angemessenen Trinkgeld honoriert haben. Am Waldrand gönnen wir uns noch einen Schlummertrunk, während wir über Gott und die Welt philosophieren und andächtig über das stille nächtliche Markgräflerland blicken.